8. Teil unserer Reise
- von Gertraud Probst
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- 04 Dez., 2017
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Von Muros bis Baiona in Spanien
Wir verabschieden uns von dem freundlichen Städtchen Muros und machen uns auf den Weg nach Süden. Unser nächstes Ziel ist Sanxenxo, eine Tagesreise und zwei Buchten weiter. Nach dem Tanken machen wir uns auf den Weg und können heute Segeln. Wir kommen gut im Hafen an, es ist nur spürbar kälter geworden.
Am Morgen machen wir uns auf und erkunden den Ort, besichtigen eine kleine aber sehr beeindruckende Kapelle. Auch ein schöner Sandstrand ist da mit Muscheln und einer einfallsreichen Figur in der Badebucht (Wassertemperatur ca. 14 Grad).
Von hier aus besuchen wir auch Pontevedra, eine alte Stadt noch weiter in der Bucht. Wir fahren wieder mit dem Bus und spazieren durch die gut erhalten Altstadt. Eine Kathedrale, mehreren Kirchen und Kapellen vielen Plätzen und unterschiedlichste Lokale bilden den alten Kern mit engen Gässchen.
Wir kommen nahe der Bushaltestelle an einem runden Gebäude vorbei, das wie ein Kolosseum aussieht und es braucht etwas bis ich dank Internet draufkomme, dass es sich um eine Stierkampfarena handelt.
Wir warten auf den Bus zurück, doch er fährt nicht an der gegenüberliegenden Haltestelle, an der wir angekommen sind. Doch dank der freundlichen Spanier stehen wir rechtzeitig an der richtigen Haltestelle zum Zurückfahren. Es ist schön, wie freundlich und hilfsbereit die Menschen hier sind, das haben wir schon in Santiago festgestellt und auch hier bestätigt bekommen.
Als nach 4 Tagen das Wetter wieder so ist das wir weiter können geht es in die nächste Bucht, nach Baiona.
Eine eher kurze Strecke, doch eine ruhige und schöne Fahrt zum Teil wieder unter Segel.
Als wir die Einfahrt in die kleine Bucht hinein fahren erwartet uns ein gigantischer Anblick. Auf einer Halbinsel steht ein Alte Festung, die Mauer geht um die ganze Halbinsel herum. Man kann sich gut vorstellen, dass von da aus die Bucht gut zu verteidigen war.
Baiona ist die Stadt, in der die Pinta, ein Schiff von Kolumbus, nach der langen Entdeckungsreise nach Amerika, das erstemal in Europa wieder festmachte.
Als wir am nächsten Tag die Halbinsel zu Fuß umrundeten, konnten wir sehen, dass das alte Gebäude nicht alt war, die Mauer ja, aber das Gebäude war ein neu gebautes Hotel aber sehr gelungen gemacht. Wir gingen natürlich auch noch eine Runde auf der Mauer ein toller Ausblick über das Meer, das sollte man sich nicht entgehen lassen.
Ein kleiner Strandabschnitt, an dem wir den Wellen zuschauten, war nicht aus Sand sondern aus Muschelbruch, man konnte die Bruchteile noch gut als Stücke von Muschel erkennen. So etwas hatte ich noch nicht gesehen, man geht über Muschelbruch, durchsetzt mit jeder Menge großer und kleiner Muscheln.
Nach 3 Tagen sind die Wellen zurückgegangen und wir machen uns wieder auf den Weg, unser nächstes Ziel ist Viana do Castelo, das bereits in Portugal liegt.



Wir waren über Weihnachten Zuhause und sind Ende Januar nach Athen zurückgeflogen. Da die Häfen um Athen nicht so vielversprechend sind haben wir uns in Athen ein Hotel genommen und dort 4 Tage verbracht. Natürlich stand die Akropolis ganz oben auf unserem Programm. Wir hatten das Glück von der Dachterrasse des Hotels direkt auf die Akropolis zu sehen, und auch vom Restaurant aus, wo das Frühstück und Abendessen serviert wurde. Doch am Morgen machten wir uns dann auf, vorbei an der Hadrianbibliothek und anderen antiken Bauten hinauf zur Akropolis. Ich hatte ja schon Bilder gesehen, aber das war nichts, angesichts des weitläufigen Geländes voller antiker Bauten und Monumenten, die uns da erwarteten. Es war schlicht weg sehr beeindruckend, und wir haben viel Bilder gemacht. Zurück ging es durch die alten Gassen der Stadt, wo wir guten griechischen Kaffee genossen, und die Vielfalt des bunten Treibens und die Angebote in den Läden ebenso.
Das Archäologische Nationalmuseum war ein weiteres Highlight in Athen. Das mit tollen Exponaten durch die bewegte Geschichte Griechenlands führt.
Natürlich haben wir uns auch die Wachablösung am Parlament nicht entgehen lassen und sind hinterher durch den schönen Nationalpark gewandert. Eine Stadtrundfahrt mit dem Bus brachte uns noch viele andere Sehenswürdigkeiten nahe.
Nach diesen beeindruckenden Tagen, ging es mit dem Bus, zurück nach Preveza, in die Marina zu unserem Schiff. Es lag noch so da, wie wir es verlassen hatten und es gab keine bösen Überraschungen.
Nach dem wir klar Schiff gemacht und Eingekauft haben, gehen wir Spazieren und genießen in Ruhe den Nachmittag in unserem Lieblingskaffee. Wir verbringen die Tage mit kleinen Reparaturen, wie Block austauschen, Ölwechsel, Segel kontrollieren… Auch meine Handarbeiten kommen nicht zu kurz. Ein täglicher Spaziergang gehört auch immer mit dazu.
Das Erdbeben, das in der Nacht hier zu spüren war gehört zwar auch zu Griechenland, aber so genau wollen wir das gar nicht wissen. Wir sind Beide in der Nacht aufgewacht, den das Boot wurde heftig gerüttelt, Schorsch sagt es war als würde das Schiff über eine Schotterstraße fahren. Wir sahen uns an und dann kam ein tiefes heftiges Grollen, uns war Beiden nicht mehr wohl. Wir hörten dann, dass es ein Seebeben war, nur wenige Km vor der Küste von Preveza.
Die nächste größere Aktion an unserem Schiff ist der Einbau der neuen, nun elektronischen Ankerwinde, das Schorsch super hinbekommt.
Es ist noch Zeit bis das Schiff aus dem Wasser kann und so mieten wir uns ein Auto und besuchen die Stadt Lefkada.
Ein weiterer Ausflug geht in die Berge. Wir besuchen Kipi mit ihren romantischen alten Steinbrücken über die heute Wanderwege führen.
Wir blicken aus verschiedenen Stellen in die Vigo Schlucht und besuchen Papingo mit den Naturschwimmbecken. In Papingo finden wir ein nettes Hotel, das aus mehreren alten Häusern, die liebevoll hergerichtet wurden, besteht, wo wir zu Abendessen und übernachten.
Die Berge erinnern uns an Zuhause, die Natur hat viel zu bieten wie Wilde Krokusse und Christrosen, eine herrliche Landschaft mit Flüssen, Wiesen und Wäldern. Hier kann man mit dem Auto fast bis zum Gipfel hochfahren, für uns aus Bayern, ein neues Gefühl.
Der nächste Ausflug führt uns in die nähere Umgebung. Vor der Stadt Preveza liegt die Nekropolis, eine alte Römerstadt, die Oktavian, der spätere Kaiser Augustus, nach dem Sieg über Marc Anton und Kleopatra bauen ließ.
Es stehen noch große Teile der Stadtmauer und beeindruckende Gebäudereste, zu Teil mit schönen Mosaiken. Nicht weit da von entfernt auch ein Coloseum und eine Rennbahn.
Von dort fahren wir weiter in die Stadt Arta, die uns gleich mit einer herrlichen Steinbrücke begrüßt, und die einer Legende nach erst nicht mehr zusammenstürzte als der Baumeister seine schöne Frau darin einmauern lies. Sehenswert ist eine alte Byzantinische Kirche, die heute ein Museum ist, und die dazugehörigen Kolstergebäude, die zum Teil gemietet werden können, z.B. ehemalige Klosterzellen, die wiederhergerichtet wurden. Wir gehen zu Fuß durch die Stadt und finden Überreste von röm. Tempeln.
Wir folgen den Wegweiser zu Kirche St. Theodora und besichtigen dieses Kleinod, ein Wallfahrtsort der Heiligen Theodora, die in der Kirche ihre letzte Ruhestädte gefunden hat.
Es waren schöne Ausflüge doch jetzt gehört unsere Aufmerksamkeit wieder unserem Schiff.
Bevor wir in die neue Saison starten können, müssen wir das Unterwasserschiff reinigen und neues Antifouling auftragen. Dazu muss unsere Isar aus dem Wasser, doch wir wollen in der Zeit auf unserem Schiff wohnen bleiben. Das ist in der Ionien Marina gegenüber Preveza möglich. In den zwei Jahren und den verschiedenen Gewässern hat sich zu Letzt, über den Winter, ein wahrer Pelz auf dem Unterwasserschiff gebildet, den die Arbeiter der Ionien Marina professionell und gründlich entfernt haben, so dass wir doppelt für die Reinigung bezahlt haben, was auf Grund der Menge, wirklich gerechtfertigt war, und wir gerne bezahlt haben.
Das Ruderlager ließen wir auch neu machen und nach dem wir die Loge nicht mehr lösen konnten hat der Mechaniker der Marina auch dieses Problem gut und gründlich gelöst. Auch die überholte Rettungsinsel und die Schwimmwesten sind eingetroffen, so dass wir nach 10 Tagen mit dem Schiff wieder ins Wasser konnten. Wir waren sehr zufrieden.
Als erstes geht es dann zum Zahnarzt, den vor ein paar Tagen ist mir ein Stück vom Backenzahn abgebrochen. Gleich in der Nähe des Hafens finden wir einen Dentisten, der die Sache in Ordnung bringt. Für uns ungewohnt, hat er keine Sprechstundenhilfen, sondern macht alles ganz alleine.
Nun wieder einkaufen die Vorräte auffüllen und was wir für die kommende Reise brauchen. Noch ist das Wetter nicht so das wir uns auf den Weg rund um Peloponnes machen können und so bringen wir das Schiff innen und außen auf Hochglanz noch mal Wäsche waschen, und flicken.
Eine von unseren Batterien ist schon älter, und so tauschen wir sie vorsichtshalber aus. Es war gar nicht so einfach hier eine passende Autobatterie zu bekommen, da ja auch die Maße stimmen müssen, weil sie sonst keinen Platz hat. Unterwegs haben wir gleich noch einen neuen Feuerlöscher bekommen, so sind wir gut gerüstet.
Nach einem stürmischen Wochenende geht’s dann wieder los.