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Isarsegler

Blog Post

7. Teil unserer Reise

  • von Gertraud Probst
  • 12 Nov., 2017

Von Brest in Frankreich nach Muros in Spanien

Kap Finisterre Spanien

Es kann weitergehen, ein Wetterfenster von mehren Tagen hat sich aufgetan und es werden maximal 4 Bft Wind am 4. Tag vorausgesagt. Gute Aussichten für unsere Fahrt durch die Biscaya nach Spanien. Am Morgen als wir starten ist es neblig und wir haben eingeschränkte Sicht, doch es wird immer besser und wir Segeln Richtung Spanien, endlich.

Leider werde ich schon zu Mittag Seekrank und muss mich mehrmals übergeben. Der zunächst gute Wind nimmt immer mehr ab, so dass wir am 2. Tag wieder mit Motor fahren. Das Wetter ist anders als vorhergesagt nicht sonnig sondern bedeckt, aber Gott sei dank regnet es nicht. Am Nachmittag können wir wieder segeln. In der 2. Nacht begleiten uns die ganze Nacht hindurch Delfine, mein Mann meint sie jagen Kalmare die von unserem Licht angeleuchtet oder angezogen werden. Bis zum Morgen schwimmen die Delfine unmittelbar neben und unter unserem Boot, springen und werfen sich wieder in Wasser und schlagen mit ihrer Flosse. Ein herrliches Erlebnis sie so nahe beobachten zu können über so lange Zeit. Am 3. Tag lässt meine Übelkeit nach und ich koche ein Schnellgericht und Tee um was Warmes in den Bauch zu bekommen.

Doch zu früh gefreut, den am Nachmittag nehmen die Dünung und der Wind zu und die Übelkeit kommt zurück. Am 4. Tag nimmt der Wind dann immer mehr zu und zum Abend Reffen wir und nehmen das Segel in der Nacht ganz herunter was sich als sehr gut erwies, da der Wind statt der am Vortag angekündigten 4 Bft, das sind 11- 15 Knoten, der Windmesser auf 25-33 Knoten hoch kletterte, mit den 5 Knoten die wir gefahren sind wären das dann 38 Knoten das sind 8 Bft, das heißt Sturm.

Ein Erlebnis, auf das wir gerne verzichtet hätten.

Am 5. Tag in den Morgenstunden ließen der Wind und die Dünung langsam nach und wir erlebten unseren ersten Sonnenaufgang über Spanien. Bei 1 Bft Wind und Sonnenschein fuhren wir um Kap Finisterre bis nach Muros an der Westküste von Spanien. Unterwegs hatten wir 2-mal Besuch von Vögeln, die sich auf die Reling setzten um aus zurasteten, einmal war es ein Rotkehlchen und das 2. mal war glaube ich ein Grünfink. Nette Begegnungen auf den Schreck der Nacht hin.

Wir sind fix und fertig als wir ankommen, werden aber herzlich willkommen geheißen vom hiesigen „Marinakapitän“ und nach dem die Formalitäten erledigt sind, auch die Zollbeamten sind gleich da, Duschen wir und schlafen. Boot aufräumen, es herrscht ein Tohuwabohu, verlegen wir auf Morgen.

Muros entpuppt sich als historisches Städtchen mit sehr alten Häusern, doch die nähere Erkundung muss noch warten zuerst muss Klarschiff gemacht werden und es dauert bis wir uns von dem Erlebten auch etwas erholt haben.

Voll Freude stellen wir fest, das es eine direkte Busverbindung von Muros nach Santiago de Compostela gib, für die gut 40 km brauchen wir 2 Stunden, aber die haben sich wirklich gelohnt.

Um diese Jahreszeit, und da es unter der Woche ist, hält sich der Andrang der Pilger in Grenzen und wir können in aller Ruhe die Kathedrale von Santiago erkunden, mit ihren vielen Kapellen und Plätzen der Andacht und Anbetung und hie und da im Gebet verweilen. Um 12:00 Uhr betet eine Schwester mit uns Gläubigen den Engel des Herrn und im Anschluss findet eine Messe statt in der zum Schlusssegen das berühmte mannshohe Rauchfass durch die Kirche geschwenkt wird. Ein Erlebnis, das wir gerne in Erinnerung behalten möchten.

Wir umrunden die Kathedrale auch von Außen, da an jede Seite der Kathedrale neue Aspekte des Glaubens zu bewundern sind und zum Nachdenken einladen. Leider war das Hauptportal eingerüstet und man konnte die Obradorio-Fassade mit dem Glorienportal  nicht besichtigen, sehr schade. Doch viele neue Eindrücke hielt der anschließende Spaziergang durch die historische Altstadt für uns bereit.

Wir wollen nun in kleinen Schritten wie es das Wetter zulässt die Küste entlang Richtung Süden.

Wir sprechen viel darüber wie es weiter gehen soll, da der erlebte Sturm uns sehr nachdenklich gemacht hat, und das Wetter unser weiterkommen so verzögerte. Wir waren beide Seekrank, ich mehr mein Mann weniger. Wollen wir uns diesem unberechenbaren Wetter aussetzen, das uns trotz täglichen Wetterberichts so zusetzte? Wir sind keine Zwanzigjährigen mehr, die alle Bedenken so einfach zur Seite wischen, und so ein „Sturmerlebnis“ abhaken, wir müssen uns und anderen nichts beweisen. Also was wollen wir? Weiter machen, oder in das Mittelmeer abbiegen und dort die nächste Zeit verbringen? Kein Galapagos und keine Südsee? Wir haben uns lange vorbereitet und viel gelesen und das Boot aufgerüstet, und jetzt doch nicht? Einen Traum so einfach aufgeben oder doch weiter machen? Es gibt viel zu bedenken und wir sehen uns viele Aspekte an und diskutieren Alternativen. Was wenn das Wetter unser rechtzeitiges Ankommen in den Kanaren verhindert? Wir hatten immer Zeitdruck und konnten vieles nicht sehen da wir weiter mussten, dieser Zeitdruck wir uns aber begleiten wenn wir um die Welt wollen, wollen wir das so?

Wir ringen um eine Entscheidung.

Sonnenaufgang über der Nordküste von Spanien
Mal kurz ausrasten
Muros in Spanien
Kathedrale in Santiago de Compostela
Uhrenturm
Der Hauptaltar mit der Jakobsbüste
die Heilige Tür
Spaziergang durch Muros
Der Markt "Mercado" in Muros
Die Hafenpromenade läht zum Spaziergang unter Palmen ein.
Brunnen in den Gasen von Muros
Immer wieder zu sehen, die Vorratsspeicher aus Stein.
Auch die Kreuze an Wegen und Plätzen sind aus Stein.
Blick in die Bucht vor Muros.
Das Löwenmäulchen blüht beharrlich an der Hafenmauer.
Muros ist auch in Hanglage gebeut, so gibt es viele Treppen.
Die Kirche in Muros ist die erste Spanische Kirche die wir sehen und sind von den Figuren beeindruckt
Mit aussagekräftigen Gesichtsausdruck die "Maria der Schmerzen" auch ihr Gewand hat mich beeindruckt
 © Georg und Gertraud Probst
von Gertraud & Georg Probst 8. Juni 2020
von Triziona bis Galaxidi
von Gertraud Probst 8. Juni 2020
von Preveza bis Triziona
von Gertraud Probst 16. Mai 2020

Wir waren über Weihnachten Zuhause und sind Ende Januar nach Athen zurückgeflogen. Da die Häfen um Athen nicht so vielversprechend sind haben wir uns in Athen ein Hotel genommen und dort 4 Tage verbracht. Natürlich stand die Akropolis ganz oben auf unserem Programm. Wir hatten das Glück von der Dachterrasse des Hotels direkt auf die Akropolis zu sehen, und auch vom Restaurant aus, wo das Frühstück und Abendessen serviert wurde. Doch am Morgen machten wir uns dann auf, vorbei an der Hadrianbibliothek und anderen antiken Bauten hinauf zur Akropolis. Ich hatte ja schon Bilder gesehen, aber das war nichts, angesichts des weitläufigen Geländes voller antiker Bauten und Monumenten, die uns da erwarteten. Es war schlicht weg sehr beeindruckend, und wir haben viel Bilder gemacht. Zurück ging es durch die alten Gassen der Stadt, wo wir guten griechischen Kaffee genossen, und die Vielfalt des bunten Treibens und die Angebote in den Läden ebenso.

Das Archäologische Nationalmuseum war ein weiteres Highlight in Athen. Das mit tollen Exponaten durch die bewegte Geschichte Griechenlands führt.

Natürlich haben wir uns auch die Wachablösung am Parlament nicht entgehen lassen und sind hinterher durch den schönen Nationalpark gewandert. Eine Stadtrundfahrt mit dem Bus brachte uns noch viele andere Sehenswürdigkeiten nahe.

Nach diesen beeindruckenden Tagen, ging es mit dem Bus, zurück nach Preveza, in die Marina zu unserem Schiff. Es lag noch so da, wie wir es verlassen hatten und es gab keine bösen Überraschungen.

Nach dem wir klar Schiff gemacht und Eingekauft haben, gehen wir Spazieren und genießen in Ruhe den Nachmittag in unserem Lieblingskaffee. Wir verbringen die Tage mit kleinen Reparaturen, wie Block austauschen, Ölwechsel, Segel kontrollieren… Auch meine Handarbeiten kommen nicht zu kurz. Ein täglicher Spaziergang gehört auch immer mit dazu.

Das Erdbeben, das in der Nacht hier zu spüren war gehört zwar auch zu Griechenland, aber so genau wollen wir das gar nicht wissen. Wir sind Beide in der Nacht aufgewacht, den das Boot wurde heftig gerüttelt, Schorsch sagt es war als würde das Schiff über eine Schotterstraße fahren. Wir sahen uns an und dann kam ein tiefes heftiges Grollen, uns war Beiden nicht mehr wohl. Wir hörten dann, dass es ein Seebeben war, nur wenige Km vor der Küste von Preveza.

 

Die nächste größere Aktion an unserem Schiff ist der Einbau der neuen, nun elektronischen Ankerwinde, das Schorsch super hinbekommt.

Es ist noch Zeit bis das Schiff aus dem Wasser kann und so mieten wir uns ein Auto und besuchen die Stadt Lefkada.

Ein weiterer Ausflug geht in die Berge. Wir besuchen Kipi mit ihren romantischen alten Steinbrücken über die heute Wanderwege führen.

Wir blicken aus verschiedenen Stellen in die Vigo Schlucht und besuchen Papingo mit den Naturschwimmbecken. In Papingo finden wir ein nettes Hotel, das aus mehreren alten Häusern, die liebevoll hergerichtet wurden, besteht, wo wir zu Abendessen und übernachten.

Die Berge erinnern uns an Zuhause, die Natur hat viel zu bieten wie Wilde Krokusse und Christrosen, eine herrliche Landschaft mit Flüssen, Wiesen und Wäldern. Hier kann man mit dem Auto fast bis zum Gipfel hochfahren, für uns aus Bayern, ein neues Gefühl.

Der nächste Ausflug führt uns in die nähere Umgebung. Vor der Stadt Preveza liegt die Nekropolis, eine alte Römerstadt, die Oktavian, der spätere Kaiser Augustus, nach dem Sieg über Marc Anton und Kleopatra bauen ließ.

Es stehen noch große Teile der Stadtmauer und beeindruckende Gebäudereste, zu Teil mit schönen Mosaiken. Nicht weit da von entfernt auch ein Coloseum und eine Rennbahn.

Von dort fahren wir weiter in die Stadt Arta, die uns gleich mit einer herrlichen Steinbrücke begrüßt, und die einer Legende nach erst nicht mehr zusammenstürzte als der Baumeister seine schöne Frau darin einmauern lies. Sehenswert ist eine alte Byzantinische Kirche, die heute ein Museum ist, und die dazugehörigen Kolstergebäude, die zum Teil gemietet werden können, z.B.  ehemalige Klosterzellen, die wiederhergerichtet wurden. Wir gehen zu Fuß durch die Stadt und finden Überreste von röm. Tempeln.

Wir folgen den Wegweiser zu Kirche St. Theodora und besichtigen dieses Kleinod, ein Wallfahrtsort der Heiligen Theodora, die in der Kirche ihre letzte Ruhestädte gefunden hat.

Es waren schöne Ausflüge doch jetzt gehört unsere Aufmerksamkeit wieder unserem Schiff.

 

Bevor wir in die neue Saison starten können, müssen wir das Unterwasserschiff reinigen und neues Antifouling auftragen. Dazu muss unsere Isar aus dem Wasser, doch wir wollen in der Zeit auf unserem Schiff wohnen bleiben. Das ist in der Ionien Marina gegenüber Preveza möglich. In den zwei Jahren und den verschiedenen Gewässern hat sich zu Letzt, über den Winter, ein wahrer Pelz auf dem Unterwasserschiff gebildet, den die Arbeiter der Ionien Marina professionell und gründlich entfernt haben, so dass wir doppelt für die Reinigung bezahlt haben, was auf Grund der Menge, wirklich gerechtfertigt war, und wir gerne bezahlt haben.

Das Ruderlager ließen wir auch neu machen und nach dem wir die Loge nicht mehr lösen konnten hat der Mechaniker der Marina auch dieses Problem gut und gründlich gelöst. Auch die überholte Rettungsinsel und die Schwimmwesten sind eingetroffen, so dass wir nach 10 Tagen mit dem Schiff wieder ins Wasser konnten. Wir waren sehr zufrieden.

 

Als erstes geht es dann zum Zahnarzt, den vor ein paar Tagen ist mir ein Stück vom Backenzahn abgebrochen. Gleich in der Nähe des Hafens finden wir einen Dentisten, der die Sache in Ordnung bringt. Für uns ungewohnt, hat er keine Sprechstundenhilfen, sondern macht alles ganz alleine.

Nun wieder einkaufen die Vorräte auffüllen und was wir für die kommende Reise brauchen. Noch ist das Wetter nicht so das wir uns auf den Weg rund um Peloponnes machen können und so bringen wir das Schiff innen und außen auf Hochglanz noch mal Wäsche waschen, und flicken.

Eine von unseren Batterien ist schon älter, und so tauschen wir sie vorsichtshalber aus. Es war gar nicht so einfach hier eine passende Autobatterie zu bekommen, da ja auch die Maße stimmen müssen, weil sie sonst keinen Platz hat. Unterwegs haben wir gleich noch einen neuen Feuerlöscher bekommen, so sind wir gut gerüstet.

Nach einem stürmischen Wochenende geht’s dann wieder los.

von Gertraud und Georg Probst 29. August 2019
Von Leuca in Italien bis Preveza in Griechenland
von Gertraud Probst 11. August 2019
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