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Isarsegler

Blog Post

3. Teil unserer Reise 

  • von Gertraud Probst
  • 14 Sept., 2017

Von Borkum nach Willemstad

Eine Brückenvariante auf der "Stehenden Mast Route"

Wir gehen den heutigen Tag gemütlich an, da wir erst um 10:40 Uhr wieder Flut bekommen und auslaufen um mit ihr nach Delfzijl zu fahren. Da der Wetterbericht nicht so gut ist, haben wir uns entschlossen die „Staande Mastroute“ zu fahren, die in Delfzijl beginnt.

Auf der Fahrt dorthin, sehen wir einen Delfinrücken und einen Seehund nahe am Boot. Sonst ist die Fahrt eher unspektakulär, vorbei an Windkrafträdern, selbst die Hafeneinfahrt von Delfzijl ist von ihnen gesäumt.

Wir machen einen Stadtbummel und erstehen die Seekarte führ die „Staande Mastroute“ und den "Wateralmanak" der an Bord sein muss.

 Noch waschen und dann kann es am nächsten Morgen in die erste Schleuse gehen. Es ist eine beschauliche Fahrt, die Landschaft zieht an einem vorbei und Boote in den verschiedensten Ausführungen, wie Segelboote, umgebaute Kutter, Motorboote aller Größen und die Berufsschifffahrt mit Frachter und Containerschiffen, sind auf dem Kanal unterwegs.

An Häuser vorbei, durch  Dörfer und Städte fahren wir, aber am besten wird es als wir über die erste Autobahn fahren, dass muss man erlebt haben, mit dem Schiff über die Autobahn im Wasser!

Was für mich erstaunlich war ist, dass sich die Brücken die den Weg kreuzen auf Anruf durch Meldeknopf oder Funk öffnen. Der Verkehr steht still und wir fahren durch die geöffnete Brücke weiter den Kanal entlang. Nur bei Bahnbrücken gibt es zum Teil feste Öffnungszeiten, die aber in unserer Karte verzeichnet sind.

Als wir in Groningen ankommen, sind wir vor so einer Brücke und wir entschließen uns für heute Schluss zu machen so laufen wir in eine Marina in der Stadtmitte ein.

Ein guter Entschluss, denn so können wir noch einen ausgedehnten Stadtbummel machen, der sich wirklich gelohnt hat, bevor es am nächsten Tag weiter geht.

 Wie es halt immer so ist, geht nicht alles so wie man es sich vorstellt. Wir stehen an einer kleinen Eisenbahnbrücke, sie öffnet sich und wir fahren los – doch nur noch im Standgas. Der Brückenwärter klingelt schon doch es geht nicht schneller. Wir machen nach der Brücke fest und schauen was los ist. Vermutlich ist der Bowdenzug vom Gas gerissen. Wir zuckeln nach „Reitdiep“ die nächste Marina, die Gott sei danke einen Reparaturservice hat. Nicht nur der Bowdenzug ist kaputt, sondern eine Halterung und auch der Bowdenzug vom Gang ist nicht mehr ok. Der freundliche junge Mann der die Reparatur vornimmt, erklärt uns, dass die Bowdenzüge auf Holländisch „Morschekabel“ (ich hoffe das ist so korrekt, denn ich weis nicht wie man es auf Holländisch schreibt)  heißen, „wie wahr bei unseren“.  Aber am nächsten Nachmittag kommt er mit den neuen und baut sie gleich ein, so dass wir am nächsten Morgen weiterkommen, so verlieren wir nicht all zu viel Zeit.

Die weitere Fahrt ist sehr schön, es geht wieder durch Brücken, Schleusen  und eine beschauliche Landschaft. Immer wieder gibt es Haltepunkte wo man für 3 Tage festmachen kann, gerne würden wir hier und da verweilen aber leider drängt die Zeit, so fahren wir weiter bis uns die Karte einen Streich spielt. Die Brücke durch die wir noch kommen wollten hat eine Stunde früher geschlossen als es in der Karte steht. Vor der Brücke wollen wir nicht übernachten also fahren wir zum letzten Haltepunkt zurück um dort auf dem Kanal die Nacht zu verbringen. Es ist sehr idyllisch bis die Mücken kommen. Den restlichen Abend sind wir unter Deck.

Um 9:00 Uhr macht die Brücke wieder auf und es kommen wieder Schleusen und Autobahnen auf dem Weg zum Ijsselmeer. Da die nächste Überraschung, die Batterien laden nicht mehr. Es wird doch nicht die Lichtmaschine kaputt sein? Wir laufen vor der Schleuse von Lemmer in eine Marina mit Reparaturservice ein. Am nächsten Morgen nehmen wir Kontakt mit dem Mechaniker auf der am Nachmittag kommen will. Also haben wir Zeit für einen Ausflug nach Lemmer. Ein schöner Spaziergang, wir genießen die ersten Blicke auf das Ijsselmeer und kommen in die Innenstadt von Lemmer. An einer kleinen Brücke setzten wir uns auf eine Bank und staunen erneut, wie selbstverständlich die Brücke für Boote geöffnet wir. Wir haben den Eindruck an einer Kreuzung zu sitzen und die Wasserstraße wird genauso behandelt wie die Autostraße. Einmal fahren die Autos dann die Schiffe im gleichmäßigen wechsel.  

Die Reparatur ist schnell erledigt, da Gott sei Dank nur ein Kabelschuh gebrochen ist. So kommen wir noch bis nach Urk im Ijsselmeer.

Dort liegen bereit mehrere große Segelboote am Kay, mit 3 und 5 Masten, ein grandioser Anblick. Der freundliche Hafenmeister gibt uns einen Bericht für das Wetter der nächsten Zeit, der nicht gut ist, also fahren wir weiter auf der „Staande Mastroute“ und noch nicht in die Nordsee.

Der nächste Hafen ist Amsterdam, von dem wir leider nicht viel sehen da wir nur durchfahren.

Einer der schönsten Abschnitte im Kanal ist die Fahrt durch Harlem. Es gab 10 unterschiedlichen Brücken, viele sehenswerte Gebäude und Häuser mit schönen Gärten links und rechts am Kanal, auch Windmühlen und Hausboote in  den verschiedensten Ausführungen waren zu sehen.

Die nächsten Stationen haben für uns bekannt Namen so kamen wir bis nach Bosccop, sind von da durch Gouda bis nach Dordrecht gefahren. Hier sagt der Wetterbericht für den nächsten Tag strömenden Regen voraus und für die nächste Woche ein Tief über der Nordsee, so bleiben wir in Dordrecht und schauen uns die idyllische Altstadt und die „Grote Kerk“ an. Überall prägen die Kanäle das Stadtbild ein wirklich lohnender Spaziergang.

Bei leichtem Nieselregen geht es weiter Richtung Willemstad. Es ist nur einen halbe Tagesreise und nur „eine Brücke“ entfernt und so können wir noch einen Spaziergang durch den Kern der Stadt machen. Um den Stadtkern führt eine sternförmige Festung, durch die schöne Spazierwege führen und man so, das Städtchen umrunden kann. Um die Festung zieht sich dann noch ein Wassergraben und in einem Teil davon ist unser Hafen angelegt.  In der Kirche erfahren wir, dass am nächsten Tag in der Stadt auf verschiedenen Bühnen Seemannschöre auftreten und den ganzen Nachmittag singen. Wir genießen einen Spaziergang von Bühne zu Bühne und so wird uns die Wartezeit ca.5 Tag nicht all zu lange bis das Tief durch ist und wir weiter können.

Hafeneinfahrt von Delfzijl
Brücken öffnen sich für uns
Altstadt von Groningen
Ich habe noch nie so viele Fahrräder gesehen wie in Groningen
Blick aus unserem Hafen in Groningen
wir sind noch nicht ganz bei der Brücke da geht sie schon hoch, Danke dem Brückenwardt
Windkraftwerke der Vergangenheit
Morgenstimmung auf dem Kanal
Brücken im immer neuen Variationen
Ein Kanal  in Lemmer
Abendstimmung in Urk am Ijsselmeer
Im Amsterdamer Hafen
Warten bis die Brücke offen ist
Die Stadt Haarlem
Windmühlen gehören zu meinem Bild von Holland
Wohin geht die Reise?
Immer wieder Imposante Gebäude am "Straßenrand"
eine neue Brückenvariante
Noah ist nach Holland gefahren, zumindest ankert hier seine Arche :)
Wasserstraßen Kreuzung in der Maas
Die Stadt Dortdrecht
Brücke im einem Jachthafen in Dordrecht
Stadtspaziergang in Dordrecht
"Grote Kerk" in Dordrecht
Ein modernes Fenster in der Kirche
Stadtspaziergang in Willemstad
Wenn wir vom Hafen in das Städtchen gehen kommen wir als erstes an dieser liebevoll renovierten Mühle vorbei
Ruhige beschauliche Gässchen natürlich darf das Wasser nicht fehlen
Gut gepflegte alte Gebäude innerhalb der Festungsmauern
Eine außergewöhnliche Wetterfahne
Ein Teil des Festungsgrabens
Ein fester Gast in der Marina, kein bisschen scheu
Unser momentaner Hafen im Festungsgraben
 © Georg und Gertraud Probst
von Gertraud & Georg Probst 8. Juni 2020
von Triziona bis Galaxidi
von Gertraud Probst 8. Juni 2020
von Preveza bis Triziona
von Gertraud Probst 16. Mai 2020

Wir waren über Weihnachten Zuhause und sind Ende Januar nach Athen zurückgeflogen. Da die Häfen um Athen nicht so vielversprechend sind haben wir uns in Athen ein Hotel genommen und dort 4 Tage verbracht. Natürlich stand die Akropolis ganz oben auf unserem Programm. Wir hatten das Glück von der Dachterrasse des Hotels direkt auf die Akropolis zu sehen, und auch vom Restaurant aus, wo das Frühstück und Abendessen serviert wurde. Doch am Morgen machten wir uns dann auf, vorbei an der Hadrianbibliothek und anderen antiken Bauten hinauf zur Akropolis. Ich hatte ja schon Bilder gesehen, aber das war nichts, angesichts des weitläufigen Geländes voller antiker Bauten und Monumenten, die uns da erwarteten. Es war schlicht weg sehr beeindruckend, und wir haben viel Bilder gemacht. Zurück ging es durch die alten Gassen der Stadt, wo wir guten griechischen Kaffee genossen, und die Vielfalt des bunten Treibens und die Angebote in den Läden ebenso.

Das Archäologische Nationalmuseum war ein weiteres Highlight in Athen. Das mit tollen Exponaten durch die bewegte Geschichte Griechenlands führt.

Natürlich haben wir uns auch die Wachablösung am Parlament nicht entgehen lassen und sind hinterher durch den schönen Nationalpark gewandert. Eine Stadtrundfahrt mit dem Bus brachte uns noch viele andere Sehenswürdigkeiten nahe.

Nach diesen beeindruckenden Tagen, ging es mit dem Bus, zurück nach Preveza, in die Marina zu unserem Schiff. Es lag noch so da, wie wir es verlassen hatten und es gab keine bösen Überraschungen.

Nach dem wir klar Schiff gemacht und Eingekauft haben, gehen wir Spazieren und genießen in Ruhe den Nachmittag in unserem Lieblingskaffee. Wir verbringen die Tage mit kleinen Reparaturen, wie Block austauschen, Ölwechsel, Segel kontrollieren… Auch meine Handarbeiten kommen nicht zu kurz. Ein täglicher Spaziergang gehört auch immer mit dazu.

Das Erdbeben, das in der Nacht hier zu spüren war gehört zwar auch zu Griechenland, aber so genau wollen wir das gar nicht wissen. Wir sind Beide in der Nacht aufgewacht, den das Boot wurde heftig gerüttelt, Schorsch sagt es war als würde das Schiff über eine Schotterstraße fahren. Wir sahen uns an und dann kam ein tiefes heftiges Grollen, uns war Beiden nicht mehr wohl. Wir hörten dann, dass es ein Seebeben war, nur wenige Km vor der Küste von Preveza.

 

Die nächste größere Aktion an unserem Schiff ist der Einbau der neuen, nun elektronischen Ankerwinde, das Schorsch super hinbekommt.

Es ist noch Zeit bis das Schiff aus dem Wasser kann und so mieten wir uns ein Auto und besuchen die Stadt Lefkada.

Ein weiterer Ausflug geht in die Berge. Wir besuchen Kipi mit ihren romantischen alten Steinbrücken über die heute Wanderwege führen.

Wir blicken aus verschiedenen Stellen in die Vigo Schlucht und besuchen Papingo mit den Naturschwimmbecken. In Papingo finden wir ein nettes Hotel, das aus mehreren alten Häusern, die liebevoll hergerichtet wurden, besteht, wo wir zu Abendessen und übernachten.

Die Berge erinnern uns an Zuhause, die Natur hat viel zu bieten wie Wilde Krokusse und Christrosen, eine herrliche Landschaft mit Flüssen, Wiesen und Wäldern. Hier kann man mit dem Auto fast bis zum Gipfel hochfahren, für uns aus Bayern, ein neues Gefühl.

Der nächste Ausflug führt uns in die nähere Umgebung. Vor der Stadt Preveza liegt die Nekropolis, eine alte Römerstadt, die Oktavian, der spätere Kaiser Augustus, nach dem Sieg über Marc Anton und Kleopatra bauen ließ.

Es stehen noch große Teile der Stadtmauer und beeindruckende Gebäudereste, zu Teil mit schönen Mosaiken. Nicht weit da von entfernt auch ein Coloseum und eine Rennbahn.

Von dort fahren wir weiter in die Stadt Arta, die uns gleich mit einer herrlichen Steinbrücke begrüßt, und die einer Legende nach erst nicht mehr zusammenstürzte als der Baumeister seine schöne Frau darin einmauern lies. Sehenswert ist eine alte Byzantinische Kirche, die heute ein Museum ist, und die dazugehörigen Kolstergebäude, die zum Teil gemietet werden können, z.B.  ehemalige Klosterzellen, die wiederhergerichtet wurden. Wir gehen zu Fuß durch die Stadt und finden Überreste von röm. Tempeln.

Wir folgen den Wegweiser zu Kirche St. Theodora und besichtigen dieses Kleinod, ein Wallfahrtsort der Heiligen Theodora, die in der Kirche ihre letzte Ruhestädte gefunden hat.

Es waren schöne Ausflüge doch jetzt gehört unsere Aufmerksamkeit wieder unserem Schiff.

 

Bevor wir in die neue Saison starten können, müssen wir das Unterwasserschiff reinigen und neues Antifouling auftragen. Dazu muss unsere Isar aus dem Wasser, doch wir wollen in der Zeit auf unserem Schiff wohnen bleiben. Das ist in der Ionien Marina gegenüber Preveza möglich. In den zwei Jahren und den verschiedenen Gewässern hat sich zu Letzt, über den Winter, ein wahrer Pelz auf dem Unterwasserschiff gebildet, den die Arbeiter der Ionien Marina professionell und gründlich entfernt haben, so dass wir doppelt für die Reinigung bezahlt haben, was auf Grund der Menge, wirklich gerechtfertigt war, und wir gerne bezahlt haben.

Das Ruderlager ließen wir auch neu machen und nach dem wir die Loge nicht mehr lösen konnten hat der Mechaniker der Marina auch dieses Problem gut und gründlich gelöst. Auch die überholte Rettungsinsel und die Schwimmwesten sind eingetroffen, so dass wir nach 10 Tagen mit dem Schiff wieder ins Wasser konnten. Wir waren sehr zufrieden.

 

Als erstes geht es dann zum Zahnarzt, den vor ein paar Tagen ist mir ein Stück vom Backenzahn abgebrochen. Gleich in der Nähe des Hafens finden wir einen Dentisten, der die Sache in Ordnung bringt. Für uns ungewohnt, hat er keine Sprechstundenhilfen, sondern macht alles ganz alleine.

Nun wieder einkaufen die Vorräte auffüllen und was wir für die kommende Reise brauchen. Noch ist das Wetter nicht so das wir uns auf den Weg rund um Peloponnes machen können und so bringen wir das Schiff innen und außen auf Hochglanz noch mal Wäsche waschen, und flicken.

Eine von unseren Batterien ist schon älter, und so tauschen wir sie vorsichtshalber aus. Es war gar nicht so einfach hier eine passende Autobatterie zu bekommen, da ja auch die Maße stimmen müssen, weil sie sonst keinen Platz hat. Unterwegs haben wir gleich noch einen neuen Feuerlöscher bekommen, so sind wir gut gerüstet.

Nach einem stürmischen Wochenende geht’s dann wieder los.

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